Mittwoch, 10. August 2011

Cyanide und Sugar

 Nicht mein Lieblingstext, aber ich dachte ich lad ihn auch mal hoch, weil mir langweilig war.

[Cyanide]
Ich bringe den Tod und den Schmerz
zu jedem, den ich nur berühr´
So lenk´ ich das Pech
und kann doch nicht dafür.
Ich lebe und bin doch
des Lebens größter Feind.
Ich bin das Virus und das Cyanid
der Tod am Leben, unheilig vereint.
Also was, frag ich, was zur Hölle
willst du hier bei mir?
Ich hab dich gewarnt, denn Glück
gibt es überall, nur ganz bestimmt nicht hier.
Und jetzt seh´ich mein Werk
als du mich traurig ansiehst.
Ich hasse mich für deine Tränen
und warte drauf, dass du nun endlich vor mir fliehst.

[Sugar]
Ich will aber nicht gehen
nur, weil du nicht mehr an dich glauben kannst.
Nur, weil dir so viel genommen wurde
hast du jetzt vor allem Angst
und glaubst, dass du nichts mehr geben
kannst und ganz und gar leer bist
während in dir nur ein leerer Flur
voll angelehnter Türen ist,
die nur jemand antippen muss
und du entkommst aus dem Haus deiner Gedanken,
wo innen herscht nur kalter Stein
doch außen wuchern wilde Ranken
Und die zeigen, wie du wirklich wirkst
und nicht die Trauer die du birgst.
Also red nicht vom Glück, red nicht so mit mir
du würdest es ja doch nicht erkennen und doch liegt es in dir.

[Cyanide]
Ach wann hab hier bitte
sowas wie Glück zuletzt gesehen?
Ich rieche noch den Rauch,
denn dort sind abgebrannte Wunden,
wo einmal ein Herz war,
das lebhaft wild geschlagen hat.
Ein Stein bleibt an der Stelle,
wo es einst seinen Dienst tat.
und womit, frag ich dich, womit
willst du den Stein erweichen
Noch so zuckersüße Worte werden ja
doch nicht in sein Innres reichen.

[Sugar]
Sag was du willst,
Ich glaub mein Kuss wird es tun.
Ich glaube fest, ich kann
die Geister wecken, die in dir ruh´n
und nur schlafen, darauf warten,
dass sie jemand liebt,
dass ihnen nach all der Zeit
endlich jemand gibt,
was sie verlangen, um was sie bangen
denn die Hoffnung, das Licht,
das haben sie verloren
und die Fenster sind verhangen.

[Cyanide]
Das Wort, dass du wohl meintest
das heißt verhängt
und außerdem hab ich doch längst gemerkt,
dass dir keiner etwas schenkt
denn auch der, der mich mein Leben
leben lässt, mich lenkt
den beachtet keiner im Glück
und er will auch nur, dass man an ihn denkt.

[Sugar]
Willst du dich selbst
denn echt so kraftlos machen?
Willst du irgendwem die Macht
geben dein allerletztes Lachen
zusticken, es quer zu stellen
dir in deinem Rachen
damit es dir ja nie, niemals gelingt
nocheinmal Liebe zu entfachen?

[Cyanide]
Nein, denn der Tod gehorcht keinem,
Nicht dem Leben, keinem noch so reinen
Wesen und ich, ich bin vielleicht zu bedauern,
doch um den Tod wird ja doch keiner trauern.

[Sugar]
So was glaubst du also tatsächlich
Du glaubst du bist von Innen wie von Außen häßlich
Dabei müsste deine Seele doch nicht nur Hölle sein.
Ach du glaubst mir eh erst, wenn ich am Ende um dich wein'.

[Cyanide]
Nein, denn ich will niemanden
mehr zum weinen bringen.

[Sugar]
Ach, ich spür', das würde dir bei mir
ohnehin niemals gelingen.