Freitag, 27. Juli 2012

39,90

 Eine Homage an den Film 39,90 (99F im Original), der doch weniger bekannt ist, als ich dachte. Auf jeden Fall ist er zu empfehlen.


Ich

Ich bin durch Drogen-Regenbogen gerannt
habe alle unsere Traumstädte verbrannt
die Ruinen in den Limbus verbannt
und dann die Trümmer zerstört.
Ich habe alle Regeln gebrochen
mich dumm und dann nochmal dümmer gesoffen
mit Gott persönlich gesprochen
und ihm doch nicht zugehört.
So ein Leben zwischen Schnee und Sonnenschein
zwischen Nasenbluten und glücklich sein
ohne Bedeutung für das Wort "allein"
denn das heißt jetzt "frei von Gesellschaft"
So kreativ wie ein Meteor
schweb ich oben vorm Himmelstor
und nehme mir einfach alles vor
weil ich weiß, dass man hier oben eh alles schafft.
Und ich sage euch, dass alles käuflich ist
Die Liebe, die Erde, der Scheiß den du frisst
und denk dran, du bist was du pisst
und wenn es Blut ist, naja dann bist du vielleicht menschlich.
Doch ich nicht, ich bin Gott, ich erschaffe eure Welt
Ich, ja Ich, sage heute was euch morgen gefällt
und wenn ihr euch endlich kauft von all eurem Geld
dann sage ich was Neues und ihr seid doch nicht glücklich.

Du

Du, du kamst ohne Warnung
sahst harmlos aus, doch das war nur Tarnung.
Durch die Nase
direkt in den Kopf, das war normal
doch du, du trafst direkt ins Herz
jedes einzelne Mal
Mit jedem einzelnen Blick,
den du zu mir schickst,
mit jedem einzelnen Fick,
den ich von dir krieg
und dann warst du weg
und ich wusste nicht mehr wohin.
War nur verloren tief in mir drin
zwischen Pornographie
und Masturbation ohne Sinn.
Zwischen Apathie und dem der ich ohne dich bin.
Denn ohne dich bin ich leer,
bin eher weniger als mehr
und eher Spott als wie vor kurzem Gott.

Wir

Lass uns nach Las Vegas reisen
hemmungslos feiern und Pillen einschmeißen
bis wir durch Comic-Strips schweben
einen Scheiß auf die Menschen um uns rum geben,
denn welchen Schaden nimmt schon der Wagen
wenn wir einen nach den anderen Passanten überfahren
Also rasen wir weiter
und wir erschlaffen vor Lachen
als es schwarz um uns wird
und wir im Flugzeug erwachen
mit Blut auf den Hemden
von 20 Wildfremden,
die wir gerade getötet haben.
Doch wir kommen davon,
denn wer soll uns schon kriegen
so hoch wie wir fliegen,
sind wir eh in Paris bevor uns jemand sucht,
halten Meetings, gucken und an und lachen verrucht
bis die Polizei vor uns steht
und ich beginne zu rennen,
renne so schnell wie es geht
aufs Dach um an die Kante zu wanken.
Dann steh ich dort, mein Leben am schwanken
und denke: Happy Ends waren nie so mein Ding.
Und ich spring.
An mir vorbei zieht mein Leben und Luft voller Regen
und ich rase dem Boden entgegen.